Die 5 schlimmsten Fehler, die ich bei Misserfolgen gemacht habe – und was du daraus lernen kannst

Es war alles angerichtet. Ich war gut vorbereitet und zuversichtlich. Und ich Idiot hab’s wieder versiebt. Kommt dir das bekannt vor? Ich wäre überrascht, wenn es nicht so wäre. Doch jeder Misserfolg ist eine Chance, die dich einen Schritt weiter bringt. Ohne Misserfolg gibt es kein Lernen und keine Entwicklung!

5 schlimme Fehler

Fehler 1: Selbstzerfleischung

„Ich Idiot und Taugenichts. Ich wusste, dass ich wieder versage, warum sollte es denn einmal zu meinen Gunsten laufen?“ Ich habe mich nach Misserfolgen des öfteren selber zerfleischt. Was hat es mir gebracht? Genau, nichts!

Fehler 2: Schuldzuweisung

„Ja genau! Wenn mein Trainer mir die korrekten Rundenzeiten angezeigt hätte, dann wäre … und wenn mein Gegner mich nicht mit einem Fehlstart provoziert hätte, dann wäre …“ O.k., ich gebe es zu. Auch diese Haltung brachte mich nicht weiter.

Fehler 3: Ausreden

„Wäre ich in einer früheren Paarung gewesen, dann hätte ich auch von den besseren Eisverhältnissen profitiert! Zudem war es sowieso nur ein Testwettkampf und ich bin nicht voll gefahren.“ Super Strategie! Auch damit kam ich nicht vom Fleck.

Fehler 4: Kopf in den Sand

Ab und an habe ich auch die Vogel-Strauss-Taktik angewendet. Ich steckte den Kopf in den Sand, bemitleidete mich und blockierte sämtliche Versuche, mich auf irgendeine Art zu erreichen. Was mir das brachte? Wieder nichts.

Fehler 5: Auf und davon

Nach einem schlechten Wettkampf habe ich auch mal meine Sachen gepackt und mich aus dem Staub gemacht. Damit stellte ich sicher, dass mir wirklich niemand ein Feedback geben konnte. Der Nutzen daraus? Bis heute habe ich keinen gefunden.

Wenn du dir Ziele setzt, passiert es, dass du sie verfehlst. Du kannst das als Misserfolg werten oder sagen: „Mein Ergebnis hat nicht meinen Erwartungen entsprochen.“ Manchmal ist Misserfolg eine Sache der Interpretation.

Meine Erkenntnisse

Selbstzerfleischung und negative Selbstgespräche sind wenig zielführend bei Misserfolg. Unterbrich negative und störende Gedanken mit einem  „STOP-Befehl“.  Sag beispielsweise laut (oder leise) „STOP“ und atme dreimal tief durch. Fokussiere dich anschliessend wieder auf dein Ziel und deine Handlung.

Sprich so mit dir, dass es für dich nützlich ist.  Nutze positive Selbstgespräche wie „Ich pack’s“  und formuliere negative Selbstgespräche um. Ein Beispiel für einen negativen Gedanken: „Wenn der erste Lauf danebengeht, kann ich die restlichen eh gleich abhaken.“ Besser und positiv umformuliert: „Neues Rennen, neue Chance!“

Positive und realistische Selbstgespräche sind zielführend, stärken dein Selbstvertrauen und fördern die Motivation.

Schuldzuweisungen und Ausreden waren noch nie hilfreich. Das ist weder konstruktiv noch zielführend. Du hast es selber in der Hand und bist für dein Handeln selber verantwortlich. Selbst wenn dir jemand einen Floh ins Ohr gesetzt hat … die Entscheidung zur Umsetzung kam von dir! Und keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung. Überlege dir, ob du deinen Zielen folgst oder ob diese vielleicht fremdbestimmt sind. Entscheide selber, was gut für dich ist. Lass den Wettkampf noch einmal Revue passieren. Würdige deine Erfolge, lerne aus deinen Misserfolgen und vegiss sie.

Triff clevere Entscheidungen mit dem Unbewussten im Boot und übernimm die Verantwortung dafür.

„Kopf in den Sand“ und Davonlaufen sind keine geeigneten Langzeitstrategien. Zwischendurch ist es gut, hilfreich und befreiend, deinen ganzen Frust rauszulassen. Auch wenn du dich hinterfragst. Verharre jedoch nicht zu lange mit dem Kopf im Sand oder auf der Flucht. Manchmal hilft ein Gespräch mit einem Teamkollegen, Trainer, einer vertrauten Person oder deinen Eltern. Hole dir Unterstützung, wenn du selber nicht mehr weiterkommst.

Es ist ein Zeichen von Stärke, wenn du Unterstützung annimmst, bis du selber wieder auf den Beinen bist.

Nur deine Handlung war ein Misserfolg

Wenn du in einem Wettkampf gescheitert bist, war deine Handlung ein Misserfolg! Durch den Misserfolg ändert sich dein Wert als Person nicht. Du bist noch genauso liebenswert wie vorher! Auf Personen, die deinen Wert von deiner Leistung abhängig machen, kannst du gut verzichten. Die brauchst du nicht.

Misserfolge sind eine grosse Chance für dich. Wenn du diese bewältigst, daraus lernst und nicht gleich bei der ersten Schwierigkeit aufgibst, dann wirst du mit ein wenig Abstand auch die positiven Seiten sehen und persönlich gestärkt aus der Situation hervorgehen.

Erfolgreiche Sportler feiern ihre Erfolge, lernen aus Misserfolgen, begraben diese und gehen mutig auf zu neuen Taten! Oder wie es der Basketballtrainer Dean Smith formulierte:

What do you do with a mistake: recognize it, admit it, learn from it, forget it. -Dean Smith – US Olympic Basketball Coach

Nutze deine Möglichkeiten.

Martin

PS: Ich bin übrigens der Meinung, dass mit dem Unbewussten im Boot alles ein wenig leichter geht.

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